Die Freunde der Prachtguramis bilden ein erdumspannendes Netzwerk
Man kann nicht über Prachtgurami-Aquaristik reden, ohne über diejenigen zu sprechen, die sie betreiben. Das Parosphromenus-Project bemüht sich seit seiner Gründung darum, sie in einem großen Netzwerk zu sammeln. Dieses Netzwerk der Prachtgurami-Freunde erstreckt sich heute (2011) auf 16 Länder in drei Kontinenten (Europa, Asien und Amerika).
Die Kommunikation dieser Aquarianer ist bei Fischen, die selten, vom Aussterben bedroht und erhaltungswürdig sind, notwendig. Sie ist nicht immer kleinräumig möglich, aber wo sich solche kleinen Zellen von nahe beieinander wohnenden engagierten Parofreunden bilden, ist sie besonders nützlich und lohnend. Debken Sie zum Beispiel daran, dass ab und zu eine Teil eines Paares ausfällt und Sie Ersatz brauchen. Oder einen Zuchtansatz für Moina oder Grindal oder jemanden, der Ihnen Jungfische abnimmt, bei dem Sie aber ziemlich sicher sind, dass diese in gute Hände kommen: bei einer Person, die sie später weiterzuzüchten sich bemühen wird. Versuchen Sie also, in Ihrer Nähe weitere Parofreunde ausfindig zu machen oder andere, am Besonderen interessierte Aquarianer für die Prachtguramis zu begeistern. Wir bemühen uns, herbei durch Hinweise und Auskünfte zu helfen.
Der Normalfall wird aber sein, dass Sie sich ein bißchen wie in der Diaspora vorkommen werden, umgeben von Trockenfutter– und Leitungswasser-Aquarianern. Dann ist Kommunikation fast noch wichtiger, und hierfür bieten wir unser Forum an. Je mehr Aquarianer von dieser Möglichkeit erfahren, sich mit Gleichgesinnten ohne Sprachbeschränkung auszutauschen und von ihren Erfahrungen zu lernen, desto mehr werden sich dafür interessieren, unser Netzwerk zu verstärken. Denn sie sehen, dass es jetzt Hilfestellung für Menschen gibt, die gern bei der Erhaltungsarbeit für diese schönen Fische mitmachen möchten, aber auf sich allein gestellt vielleicht nicht wissen, woher sie die Fische bekommen sollen, wen sie bei Problemen befragen können und woher vielleicht Ersatz kommt, wenn Ersatz notwendig werden sollte. Prachtguramis lassen sich bei nicht zu kaltem und nicht zu heißem Wetter besser als viele andere Fische mit einem schnellen Postpaket verschicken, da sie ruhig und gewohnt sind, auf kleinem Raum zu leben. Außerdem haben sie ein Labyrinth, das sie im Notfall auch éinsetzen können.
Besonders interessiert uns, das Netzwerk der Freunde in den Heimatgebieten unserer Fische auszubauen. Natürlich ist die Aquaristik dort nicht so verbreitet wie in den Industrieländern, besonders in Europa oder den USA. Aber es gibt in Malaysia und Indonesien immer mehr Menschen, die die große Zerstörung ihrer natürlichen Umgebung als das empfinden, was sie ist: Nicht die Verheißung einer besseren Zukunft, Wohlstand und Lebenskomfort, sondern den Verlust der reichen biologischen Vielfalt ihrer Heimat. Als Prachtgurami-Project versuchen wir nicht nur, schöne kleine Aquarienfsiche zu erhalten, sondern Einfluss zu gewinnen auf diese Entwicklung, die kein Schicksal ist, sondern reine Machtpolitik. Dabei helfen uns alle, die erkennen, wie schön vieles ist, was die meisten Menschen nie wahrnehmen, weil es für sie zu klein, von zu geringem materiellem Wert oder einfach nicht sichtbar ist, weil es unter der Wasseroberfläche verborgen lebt. Deshalb sind uns insbesondere alle Menschen willkommen, die dort, vor Ort, die große Zerstörung miterleben und miterleiden. Sie helfen uns, aus einem reinen Aquarianernetzwerk ein globales Netzwerk von Betroffenen zu machen.
Das Parosphromenus-Project versucht daher, das Netzwerk der Parofreunde weiter auszubauen und immer enger zu knüpfen. Schreiben Sie uns, wenn Sie dabei sein möchten!
(PF)