Wo finden wir die Prachtguramis und ihre Freunde?
Wie Sie im Top-Menü sehen können, haben wir ein Landkarten-Modul in unsere Website eingebunden. Warum?
Nur bei wenigen anderen Aquarienfischen ist es so wichtig wie bei den Prachtguramis zu wissen, wo sie herkommen. Dies ist so wegen der umfangreichen Biotopzerstörungen, die ihr Überleben bedrohen, aber auch wegen unserer bisher kaum vorhandenen Kenntnisse ihrer genetischen Vielfalt. Einigen Arten sieht man es auch äußerlich an: P. nagyi aus dem Bereich um Kuantan unterscheiden sich schon rein äußerlich von P. nagyi aus dem Bereich um Cherating; hier ist die Gesamtverbreitung der Art in West-Malaysia recht gut bekannt. Aber bei den meisten Arten sind wir diesbezüglich völlig unsicher. Ein Beispiel ist P. parvulus: Ursprünglich kannte man nur wenige Fundpunkte norwestlich von Banjarmasin in Kalimantan Tengah. Heute wissen wir, dass die Art eine offenbar weit größere Verbreitung besitzt, wobei z.B. Tiere aus der Gegend von Palangkaraya und Babugus etwas anders aussehen als Tiere aus der Gegend von Tangkiling. Aber wie verschieden sind sie wirklich? Wir wissen es nicht.
Eben deshalb ist es wichtig, die Tiere nicht einfach zu vermischen. Dazu aber muss man wissen, wo sie herkommen. Dies ist auch besonders interessant bei Formen, die noch nicht wissenschaftlich beschrieben sind, und das sind die meisten. Man benennt sie meistens nach ihrem Fundort, z.B. P. spec. Langgam (einer Örtlichkeit auf Sumatra) oder P. spec. Lundu (in Sarawak). Mit unserem Landlkarten-Modul kann man nun bequem auf die Suche nach solchen Fundpunkten gehen. Obwohl die Satellitenaufnahmen, die den Karten zugrunde liegen, nun schon etwas älter sind, kann man an vielen Stellen auch die beginnende Urwaldzerstörung direkt sehen.
Wir bemühen uns auch, Karten für eine andere Verbreitung aufzubauen, die uns ebenso interessieren muss: die Wohnsitze der Prachtgurami-Aquarianer. Besonders diejenigen unter uns, die in einer „Prachtgurami-Diaspora“ leben, wo die Netzknoten sehr weit auseinander liegen, möchten wissen, wo der nächste Paro-Freund lebt. An diesen Karten arbeiten wir allerdings noch.